Arbeitseinsatz 11 freiwillige Helfer trafen sich am Samstag im Freibad in Kösingen. Was sie erledigten, was noch ansteht und warum sie sich engagieren.
Neresheim-Kösingen
Die Freibäder sind inzwischen geschlossen, aber im Kösinger Freibad ging es am Samstag rund. Freiwillige Helfer unterstützen dessen Sanierung mit Arbeitseinsätzen. Nun stand wieder eine größere Aktion an: das Entkernen der Damenseite. Aktuell liegt die Freibadsanierung gut im Zeitplan und das Edelstahlbecken soll noch 2019 gesetzt werden. Zu Pfingsten 2020 soll das Bad eröffnen.
Die Stadt Neresheim fragte an, ob Bürger bereit wären, die Damenseite mit den Umkleiden, Spinden, Duschen und WCs komplett zu entkernen. Die Anfrage stieß nicht auf taube Ohren: Am Samstagmorgen um 9 Uhr fanden sich elf motivierte Männer bei strahlendem Sonnenschein ein. Sie sind entweder Mitglied in einem Verein, wie DLRG oder Initiative Pro Freibad, Bürger aus Kösingen und den Neresheimer Teilorten oder wollen einfach helfen.
Auch Bürgermeister Thomas Häfele kam auf eine Stippvisite vorbei und dankte ihnen für ihr tatkräftiges Engagement. „Etwa eine fünfstellige Summe kann durch die Arbeitseinsätze der freiwilligen Helfer eingespart werden“, so Häfele.
Der Arbeitseinsatz am Samstag war der zweite „organisierte“ und ging zügig voran. Die Entkernung der Damenseite ist nötig, da sie neu eingeteilt wird. Zukünftig wird es mehr Duschen und WCs als vorher geben. Es werden zwei Ständerwände eingezogen und zudem gibt es neue Fliesenbeläge, Duschen, WCs, Umkleiden und Spinde.
Auch die Herrenseite wird entkernt, sobald dieser Bereich wieder zugänglich ist. Momentan klafft hier eine große Baugrube aufgrund von technischen Erweiterungen, darunter für den neuen Schwallwasserbehälter.
Auf der Herrenseite gibt es künftig ein Behinderten-WC und eine Behinderten-Dusche. Es gab schon mehrere kleinere Arbeitseinsätze und natürlich den allerersten im Frühjahr bei dem die Beckenfolie und sämtliche Pflastersteine entfernt wurden.
Die Beweggründe der Helfer sind vielfältig: Der Neresheimer Bäderbetriebsleiter Carsten Pferner ist in die Planungen zur Freibadsanierung einbezogen und weiß immer Bescheid; auch er war am Samstag vor Ort. Er erklärte: „Ab 2020 werde ich im „neuen“ Freibad arbeiten und möchte daher, dass der künftige Freibadbetrieb gut funktioniert“.
Es ist für mich selbstverständlich, zu helfen.
Dirk Hoesch Ortsvorsteher
„Zu Pfingsten 2020 möchten alle DLRG-ler und ich im „neuen“ Freibad schwimmen und Dienst tun“, sagte DLRG-Vorsitzender Georg Oswald. „Die DLRG, die Initiative Pro Freibad, der Ortschaftsrat und viele Bürger aus Kösingen und vom Härtsfeld haben lange und mit viel Herzblut dafür gekämpft, dass die Freibadsanierung in Angriff genommen wird. Für mich ist es ganz klar: Ich packe mit an“, betonte er.
Christian Gruber aus Kösingen ist begeisterter Schwimmer und hat seit über 20 Jahren eine Saisonkarte für das Kösinger Freibad. Er freut sich auf die Saison 2020, wenn er mit seiner Tochter wieder zum Baden kommen kann. Ähnlich ist es bei Hans Behnle, Kassenprüfer der Initiative Pro Freibad, er will mit seinen Enkeln kommen.
Ein „waschechter“ Kösinger ist Albrecht Keller, der in mehreren örtlichen Vereinen sowie im DLRG Mitglied ist. Er sieht es als seine Pflicht an, bei den Arbeitseinsätzen zu helfen.
„Mit dem neuen Bürgermeister Thomas Häfele ist der „Durchbruch“ gelungen, das Freibad zu sanieren, obwohl es keine Zuschüsse gibt“, lobte Ortsvorsteher Dirk Hoesch. „Der Ortschaftsrat, Vereine und Bürger haben sich lange für die Freibadsanierung stark gemacht; sie ist für Kösingen ein Leuchtturm-/Identifikationsprojekt. Es ist für mich selbstverständlich mitzuhelfen“, fügte er hinzu.
So geht’s weiter: Das Edelstahlbecken soll noch in diesem Jahr gesetzt werden. Zuvor werden die Betonfundamente fertiggestellt und die Zwischenverfüllung zwischen den Fundamentstreifen wird erfolgen.
Derzeit stehen keine weiteren Helfereinsätze fest; weitere folgen im Laufe der Baumaßnahme. Arbeit für freiwillige Helfer gibt es auch 2020, so muss beispielsweise die Außenanlage auf Vordermann gebracht und die in 2018 entfernten Pflastersteine wieder verlegt werden.
© Schwäbische Post 14.10.2019 15:57